Unverhofft

Wie Überraschung den Blick auf Deine eigenen Werte schärft

Ich war einige Zeit auf Jobsuche. Das war eine aufregende Sache für mich, denn als selbstbekennender Introvertierter hat die Jobsuche viele Stolpersteine zu bieten: Eine riesige Auswahl an möglichen Stellen auf einer ebenso riesigen Auswahl an Plattformen. Sich selbst in einem möglichst günstigen Licht präsentieren. Telefonate und Zoom-Calls mit wildfremden Leuten. Das fordert die extrovertierten Muskeln, das ist harte Arbeit.

Nichtsdestoweniger: Was muss, das muss. Und deswegen habe ich mich hingesetzt und viel Zeit und Energie in meine Vorbereitung gesteckt. Irgendwann hatte ich dann einen Stand erreicht, mit dem ich gut arbeiten konnte. Es war immer noch aufregend, aber ich bezeichne mich nun als routinierten Kandidaten für offene Stellen. Ich war vertraut mit dem Prozedere.

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Also saß ich mal mehr oder mal weniger frustriert vor meinem Rechner, als auf einmal das Telefon klingelt. Eine Dame von einer Personalvermittlung war dran: Sie habe mein Profil auf einer Karriereplattform gesehen und wollte mit mir über meine berufliche Zukunft sprechen. Ich war perplex, denn ich hatte dort nicht einmal mal Profil komplett ausgefüllt und nach meinen eigenen Wünschen und Standards aufgearbeitet (Vorbereitungen sind mir ja wichtig, s. oben). Auf meine Frage, wie sie auf mich aufmerksam geworden war, antwortete sie: „Ich habe da so eine Energie gespürt.“

Trotz einiger netter Gespräche und meiner grundsätzlichen Willigkeit die eine oder die andere Stelle auch anzutreten, waren meine Gegenüber scheinbar anderer Meinung: Die ersehnte Anstellung bei einer Firma meiner Wahl stellte sich nicht ein.

Ungewöhnliche Begründung in einem beruflichen Kontext, aber ich war freilich hooked. Durch die Arbeit mit dem Tarot erschien mir diese Begründung überhaupt nicht seltsam. Und die Dame hatte Recht: Das Gespräch war angenehm, sehr schnell sehr deep (wir haben Tipps ausgetauscht, wie wir unsere Meditationspraktik gestaltet können) und die Jobvorschläge waren auch passend – auch wenn ich mich letztlich von der Firma vermittelten Job entschieden habe.

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Was habe ich daraus gelernt: In meiner ganzen Vorbereitung hatte ich vor allem den Blick nach außen gerichtet. Wie kann ich mich „schmackhaft“ machen für den potentiellen neuen Arbeitgeber? Welche Knöpfe muss ich drücken, um gemocht zu werden? Mein Pitch war poliert, die Maske des strebsamen und flexiblen Arbeitssuchenden saß perfekt, aber da fehlte einfach das Herz. Ich hatte mir kaum Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich von einer neuen Stelle haben möchte. Und dabei habe ich einen meiner grundsätzlichen Werte aus den Augen verloren: Offenheit. Wenn ich nicht offen über meine Wünsche und Bedürfnisse spreche, dann kann das Gegenüber darauf auch nicht eingehen. Ich schiebe mich in eine viel zu enge Box, deren Außenkanten nur von meinen Ideen gebaut sind, was andere vielleicht von mir wollen würden. Ich brauchte eine Inspiration von außen (das Gespräch mit der Dame von der Personalvermittlung), um den Blick wieder auf mich richten zu können.

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Musst Du also warten, bis Dich eine freundliche Dame aus dem Nichts anruft und Deine Welt aufrüttelt, um Deine eigenen Werte (wieder-) zu finden? Nicht mit Kartengold! Dieser Blogartikel gibt Dir jetzt die Möglichkeit Dich auf den Weg zu Dir selbst zu begeben – er ist Deine Inspiration von außen! Lerne den Buben der Stäbe kennen und ich zeige Dir, wie Du seine Power aktivierst. Mit ihm gewinnst Du einen neuen Blick auf Deine eigenen Werte und kannst dann Dein Handeln nach ihnen ausrichten. 

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Wer ist nun der Bube der Stäbe? Er gehört zum Hof der Stäbe und Stäbe stehen im Tarot für Inspirationen, Werte und Motivationen – ihr Element ist das Feuer, das hell und strahlend leuchtet und Dich mit seiner Kraft animiert, Deinen eigenen Weg zu gehen. Der Page ist auch noch sehr jung, er hat noch ein frisches Paar Augen und einen wissbegierigen Geist; er ist immer offen für Neues und will lernen.

Die Abbildung im Rider-Waite-Smith Tarot (kurz: RWS) zeigt den Buben der Stäbe als eine junge Person, die ruhig und entspannt in einer Wüstenlandschaft steht. Er trägt einen mit einer roten Feder geschmückten Hut und eine strahlend gelbe Tunika, die mit Salamandern verziert ist. Er hält einen Stab in beiden Händen und mustert ihn konzentriert. Das ist ein Haufen an Symbolen und Bedeutungen, die Dir alle helfen können Deine eigenen Werte (wieder) in den Blick zu bekommen.

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Die Wüste ist die Heimat des Buben, hier kennt er sich aus. Das überrascht nicht: Die Stäbe im Tarot haben das Feuer als Element zugeordnet und dazu passt eine Wüste einfach gut – heiß, trocken und manchmal etwas rough. Die Wüste mag unwirtlich erscheinen, aber der Bube ist nicht affektiert. Seine ruhige Pose lässt darauf schließen. Er hat eine feste Basis und so ein wenig Hitze macht ihm nichts aus – er hat eh gerade anderes zu tun.

Offensichtlich ist der Bube fasziniert von dem Stab in seinen Händen. Sein intensiver Blick und das fast ehrfürchtige Halten sprechen von einer tiefen Beschäftigung. Es ist verständlich: Es sprießen Blätter daraus und so ein Stab muss etwas Neues und Ungewöhnliches sein in der Wüste, in der er sich befindet. So etwas hier zu finden, damit hat er einfach nicht gerechnet.

Der Bube ist also bereit sich zu öffnen für eine neue Erfahrung und sie als Teil seiner eigenen Welt zu betrachten und anzunehmen. Auch die rote Feder am Hut spricht von einer Inspiration – und wieder vom Feuer.

Er will nicht unbedingt aufgrund möglicher neuer Erkenntnisse handeln, schließlich bewegt er sich nicht vom Fleck. Aber er ist offen den neuen Sachverhalt zu prüfen und zu schauen, was er daraus lernen kann.

Und was ist mit den ganzen schwarzen Salamandern auf seiner Tunika? Auch sie zeigen den Wunsch des Buben sich zu entwickeln, denn der Salamander ist ein Symbol für Wandel und Veränderung aus sich selbst heraus – früher glaubte man, dass ein Salamander sich immer wieder selbst erneuert und so unsterblich ist. Hier zeigt sich aber auch wieder, dass der Bube noch nicht soweit ist: Der Salamander beißt sich nicht selbst in den Schwanz. Täte er es schließe er damit den Kreis zur Vollendung. Der Bube möchte noch ein wenig mehr Introspektion betreiben (kommt Dir als sanfte Person wahrscheinlich bekannt vor), bevor er sich auf den Weg macht. Und wer, wenn nicht wir Introvertierten ist für diese Innenschau hervorragend geeignet?

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Um Dir zu helfen bei der Innenschau und Deine eigene Werte fest in den Blick zu nehmen habe ich hier einen Inspirationsanstoß mit vier Journaling-Fragen für Dich, damit Du Deinen inneren Buben der Stäbe channeln kannst:

Erinnere Dich an ein Ereignis, in dem Du Dich in Deinem Element gefühlt hast, das Dir so vertraut war, dass es vielleicht sogar ein bisschen langweilig war. Dann ist etwas passiert, was so gar nicht gepasst hat. In dieser Situation warst Du der Bube der Stäbe.

Die Überraschung muss übrigens keineswegs angenehm gewesen. Wichtig für das Journaling ist nur die Kombination aus Vertrautheit und Überraschung.

  • Was an der Situation hat mich überrascht (die Inspiration von außen)?
  • Wie habe ich mich bei der Überraschung gefühlt, was gedacht? (Innenperspektive)
  • Wie habe ich auf die Überraschung reagiert, wie habe ich verhalten? (von außen beobachtbar)
  • Wie kann ich diese Learnings stärker in mein Leben bringen?

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  • Mit den Antworten auf diese Fragen gewinnst Du Deine eigenen Werte in den Blick. Sobald Du Dir klar darüber bist, was Deine Leitlinien sind, kannst Du auch nach Ihnen handeln. Mit dieser kleinen Übung machst Du den ersten Schritt in Richtung Manifestation Deines inneren Reichtums – und dafür ist Kartengold ja da. (Jessica Dore Zitat mit dem Spark und den Dörfern?)

Schreib mir gerne in die Kommentare, in welcher Situation Du Deine eigenen Werte entdeckt hast – Dein ganz persönlicher Bube der Stäbe Moment.

Bis zum nächsten Mal. Lebt in Glanz und Sanftmut, meine Freunde!

PS: Vielleicht fragst Du Dich, was ich aus der Situation mit der Personalvermittlung gelernt habe. Wenn ich bereit bin mich zu öffnen und nach meinen eigenen Werten zu handeln, dann sind auch die anderen dazu bereit. Ich spreche nun offen und ehrlich über mich und meine Stärken und Schwächen – wenn es dann nicht passt, dann ist es so. Aber bin ich aber im Reinen mit mir. Auch dieser Blog-Artikel ist Teil meiner „neuen“ Offenheit.

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